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Ein Tag im Leben von Angelina Namiba

Die 57-jährige Angelina Namiba verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Kenia und Tansania. Mit Anfang zwanzig kam sie nach London, um Informationstechnologie und Bibliotheksmanagement zu studieren. Nachdem ihr Bruder an HIV gestorben war, wurde auch bei Angelina im Alter von 25 Jahren HIV diagnostiziert. Dies veranlasste sie, sich intensiv mit Menschen, die mit HIV leben, zu beschäftigen. Angefangen hat sie als Freiwillige. Inzwischen engagiert sich Angelina seit 30 Jahren leidenschaftlich in zahl­reichen HIV-Projekten.

Wann und wo beginnt Ihr Tag?

Mein Tag beginnt in Dalston, East London, dem lebendigen und bunten Viertel, in dem ich seit 24 Jahren lebe. Seit 2012 habe ich einen bemerkenswerten Wandel miterlebt: ausgelöst durch die Olympischen Spiele und die Eröffnung des Bahnhofs Dalston Junction. Das Viertel ist jetzt besser zugänglich und inzwischen zu einem pulsierenden Zentrum geworden. Früher war Dalston stark benachteiligt, heute ist es ein attraktiver Ort, der Künstler:innen und Kreative anzieht.

Was machen Sie, wenn Sie aufstehen? Haben Sie ein Morgenritual oder ein Lieblingsfrühstück?

Ein typischer Tag beginnt damit, dass ich meine morgendlichen Medikamente einnehme, dusche, mich fertig mache und dann nach unten gehe, um bei einer kleinen Kanne Tee in den Tag zu starten. Mein Lieblingsfrühstück ist eine Tasse Tee, auf die traditionelle kenianische Art zubereitet – mit viel Chai (Tee auf Kiswahili), einer Menge Gewürze und natürlich Zucker. Ich weiss, dass das überhaupt nicht gesund für mich ist, aber ich stehe einfach drauf, und das Leben ist zu kurz, um mir die kleinen Freuden des Lebens zu versagen.

Als was arbeiten Sie?

Ich mache so viel! Aber in erster Linie bin ich ein Gründungsmitglied des 4M-Netzwerks von Mentorinnen und Müttern, die mit HIV leben. Meine Hauptaufgaben sind Projektmanagement, Schulung und Moderation, Supervision und öffentliche Vorträge zu verschiedenen Themen – unter anderem im Bereich Gesundheit und Wohlbefinden von Frauen, die mit HIV leben.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit? Welche Herausforderungen gibt es?

Ich engagiere mich seit 30 Jahren im Bereich HIV. Ich habe damit also kurz nach meiner Diagnose angefangen. Von Freiwilligenarbeit über Projekt­management und Schulungen bis hin zur Förderung der Behandlungskompetenz – das alles mit einem Fokus auf Frauen, die mit HIV leben. Ich war als Community-Vertreterin Teil von Beratungsgremien, habe an Fachartikeln mitgewirkt und an klinischen Studien teilgenommen.

Ich schätze die Vielseitigkeit und die Zusammenarbeit vieler verschiedener Menschen auf der ganzen Welt sehr, darunter Patient:innen, Personen aus dem Gesundheitswesen und Community-Vertreter:innen. Trotz zahlreicher positiver Aspekte gibt es

nach wie vor Herausforderungen wie Finanzierungslücken für Basisorganisationen, gesellschaftliche Stigmatisierung, die den Zugang zu Tests erschwert und eine offene Diskussion behindert, und globale Ungleichheiten in Bezug auf den Zugang zu Gesundheitsleistungen. Mein Traum ist, dass alle Menschen sich eine Behandlung leisten können sowie dass alle Bedürftigen weltweit Pflege und Unterstützung erhalten.

Wie verbringen Sie Ihren Abend?

Normalerweise verbringe ich den Abend zu Hause, es sei denn, ich bin mit einer Freundin auf ein oder zwei Gläser Prosecco verabredet. Ansonsten verbringe ich den Abend vor dem Fernseher. Ich schaue Netflix- und Fernsehserien – ich liebe Murder Mysteries und True Crime. Meine Lieblingsdetektivteams sind die britischen, und ich glaube, ich kenne so langsam die meisten von ihnen! Auch die Krimis von Agatha Christie gehören dazu.

Our Stories Told By Us

ist eine Sammlung von 40 bewegenden Geschichten zum 40. Jahrestag von HIV. Gewürdigt wird der jahrelange mutige Kampf afrikanischer Communitys gegen HIV im Vereinigten Königreich. Der oft übersehene Beitrag von Afrikaner:innen, die mit HIV im Vereinigten Königreich leben, erhält hier endlich eine starke Stimme und die Anerkennung, die er verdient. Das daraus entstandene Buch verknüpft persönliche Erzählungen, ergreifende Gedichte und eindrucksvolle Fotos zu einem Gesamtwerk, das weit mehr ist als eine einfache Sammlung: nämlich ein lebendiges Zeugnis für die Widerstandsfähigkeit und die inspirierende Kraft einer oft übersehenen Gemeinschaft im Zusammenhang mit HIV.