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Wie erkläre ich Menschen, mit denen ich gerne ausgehen möchte, dass ich zwar mit HIV lebe, aber das Virus durch meine Behandlung nicht mehr übertragbar ist? Manche finden das schwer zu glauben. Könnten Sie mir eine medizinische, aber allgemein verständliche Erklärung dafür geben, die ich weitergeben kann?

Barbara Jakopp, Oberärztin Infektiologie Kantonsspital Aarau

Barbara Jakopp

Oberärztin Infektiologie Kantonsspital Aarau, Vorstand Aids-Hilfe Schweiz.

Als Infektiologin verfügt Barbara Jakopp über langjährige Erfahrung im Bereich HIV. In diesem Q&A widmet sie sich den medizinischen Fragen rund um das Virus, Therapien und die Welt der Medizin.

Nach wie vor kursieren viele Falschinformationen um eine HIV-Infektion, von der Angst, sich durch Berührung oder Küssen anzustecken, bis hin zu einer falschen Vorstellung über den Krankheitsverlauf. In den Köpfen vieler existieren noch die Bilder aus den 80er-Jahren, wo eine HIV-Infektion leider häufig einen schweren Verlauf nahm. Durch die in den 90er-Jahren erfolgreich eingeführte antiretrovirale Tripel-Therapie entwickelte sich eine Erfolgsgeschichte in der Behandlung der HIV-Infektion mit einer normalen Lebenserwartung unter Therapie für Menschen mit HIV. Mit den heutigen Medikamenten, die sehr gut vertragen werden, kann auf die indi­viduellen Bedürfnisse der Menschen mit HIV eingegangen werden, zum Beispiel mit der Möglichkeit einer Spritzen-Therapie, sodass keine Tabletten

mehr eingenommen werden müssen. Seit 2008 sind sich die Expert:innen einig, dass Menschen mit HIV unter einer antiretroviralen Therapie mit einer Viruslast unter der Nachweis­grenze, wiederholt gemessen über einen Zeitraum von sechs Monaten, das Virus nicht mehr übertragen können.

Menschen, mit denen man die Diagnose teilen möchte, kann man informieren, dass eine regelmässig und korrekt eingenommene antiretrovirale Therapie in Form von Tabletten oder Injektionen die HI-Virus-Vermehrung im Körper hemmt. Im Blut lassen sich dann keine Viruskopien nachweisen, sodass das Virus nicht mehr übertragbar ist. Dieser Therapieerfolg wird von der behandelnden Ärztin, dem behandelnden Arzt regelmässig kontrolliert. Partner:innen von Menschen mit HIV können jederzeit mit in die Sprechstunde kommen, um sich zu informieren.